Geschichten aus dem Schachproblem-Leben

Ich ergänze die gesamte Problemschachecke mal mit diesem Thema. Der Grund war die Anfrage zum Posten von Schachproblemen und möglichen zugehörigen Geschichten. Das ist ganz gut so, denn so können wir alle mal noch ein bischen über Motiv und / oder Entstehung einzelner Aufgaben erfahren. In diesem Thema können hier auch Studien oder originelle Partien der Schachgeschichte hinterlegt werden. > Bitte wie immer mit lfd. Nummerierung!
So, da kann ich ja mal anfangen zu kramen, in meinem Fundus ;)
AUF DIE PLÄTZE! *** FERTIG! *** LOS

Die folgende Geschichte stammt von Loyd und sie wird immer wieder mal gedruckt. Sie begegnete mir gerade in I. Chernev – The 1000 best games of chess. Anlass ist eine Partie Aljechins. Hier nun beides:

Die folgende Stellung wurde während der Belagerung der Festung Bender durch die Türken im Jahre 1713 in einer Partie zwischen dem schwedischen König Karl dem XII. und seinem Minister Christian Albert Grothusen erreicht:

Karl spielte mit Weiß und kündigte Matt in drei Zügen an. Gerade wollte er die Hand zum Zug heben. Da schoss eine türkische Kugel durch das Fenster des Turmzimmers und fegte den Springer vom Brett. Die Spieler ließen sich nicht stören. Karl nahm in aller Ruhe den zweiten Springer aus dem Kasten, stellte ihn auf’s Brett und demonstrierte das Matt. Er baute die Stellung ohne den Springer wieder auf und lachte auf: „Wir brauchen den Springer nicht. Jetzt ist es Matt in vier Zügen.“ Wieder hob er die Hand. Wieder schoss eine türkische Kugel einen Stein weg, diesmal den weißen Bauern h2. Der König lachte ungerührt und meinte nur: „Na gut, dann eben Matt in fünf.“